Begriffe; Begriffsdefinitionen

Anstand

Als Anstand wird ein als selbstverständlich empfundener Maßstab für ethisch-moralischen Anspruch und Erwartung an gutes oder richtiges Verhalten bezeichnet. Der Anstand bestimmt die Umgangsformen und die Lebensart.

Angst

Angst ist ein Grundgefühl, das sich in bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Anreize

Anreize stellen das Bindeglied zwischen Motiven (im Sinne von Bedürfnissen) und Motivation dar und sind verhaltensbeeinflussende Reize einer Person. Finden sie ihre Entsprechung in den Bedürfnissen eines Menschen, können sie diesen zu einem bestimmten Verhalten veranlassen. Dann aktivieren sie dessen Bedürf- nisse und führen ihn zu motiviertem Verhalten.
Man unterscheidet extrinsische Anreize (z. B. monetäre Belohnung), die in einem erwarteten äußeren Nutzen des Handelns liegen, von intrinsischen Anreizen oder Tätigkeitsanreizen (z. B. Spaß), die aus erwarteten positiven Erlebnissen während des Handelns bestehen.

Authentisch

Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden.

Artefakte

Artefakte sind von Menschen geschaffene Gegenstände, wie Gebäude, Einrichtungsgegenstände, Kunst, Symbole, Produkte etc.

Bekundete Werte

Bekundete Werte sind Aussagen und Bekenntnisse zu Strategien, Leitbildern, Vorgehensweisen, Qualitäten nach denen sich die Organisation ausrichten will. Dies gilt auch für Dokumente wie z.B. Briefe, Geschäftsberichte sowie interne Berichte, Organigramme (Hierarchieverständnis), schriftliche Richtlinien und Standards.

Betriebsklima

Das Betriebsklima beschreibt die kurzfristigen Stimmungen, welche die individuelle Zufriedenheit eines Mitarbeiters widerspiegeln. Im Gegensatz dazu ist Unternehmenskultur ein langfristiges kollektiv verankertes Empfinden.

Controlling

Controlling ist ein Steuerungs-, Kontroll- und Koordinationsinstrument. Es unterstützt die Entscheidungsfindung der Geschäftsleitung, macht auf Abweichungen aufmerksam und unterbreitet Vorschläge für Handlungsoptionen.

Wir unterscheiden zwischen

  • Strategischem Controlling (Machen wir die richtigen Dinge? – langfristig und grundsätzlich)
  • Operativem Controlling (Machen wir die Dinge richtig? – dies ist die Frage nach der effizienten Aufgabenerfüllung in kurz- und mittelfristiger Perspektive)
  • Kulturellem Controlling (Wie machen wir die Dinge? Nach welchen Werten leben wir um die Geschäftsziele zu erreichen?)

Cultural Due Diligence

Das Potential eines Gesamtwertes einer Unternehmung wird erst mit dem Kulturwerteverfahren (CDD) nachvollziehbar. Sachwerte, Verkaufspreis, Produktionskapazitäten oder Gewinne können mit jeder Rechnungslegung greifbar gemacht werden. Die Energie, die Fähigkeiten und das Wissen der Belegschaft, deren Motivation und Identifikation entscheiden jedoch darüber, ob die greifbaren Substanzwerte als solche gerechtfertigt und überlebensfähig sind. Wir übersetzen (CDD) wörtlich mit Sorgfaltsprüfung der Unternehmenskultur und deren Anpassungsfähigkeit.

Der eigentliche Unternehmenswert wird durch die Unternehmenskultur kreiert und aufrecht erhalten. Deshalb ist es unerlässlich, nebst den üblichsten Bewertungsverfahren, wie Substanzwertverfahren, Mittelwertverfahren etc. das bis heute wenig bekannte Kulturwerteverfahren Unternehmenskultur-Controlling® hinzuzuziehen. Diese Methode zeigt den Grad der Authentizität, das Potential der Entwicklungsfähigkeit.

Disziplin

Disziplin/Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand aufrechterhält oder herbeiführt, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken. Man unterscheidet auch zwischen:
Intrinsischer Disziplin: Verpflichtung, Einordnung, Unterordnung, Gewissen, Ethos, Selbstteuerung, Selbstkontrolle und Pflichtbewusstsein
Extrinsischer Disziplin: Dressur, Drill, Befehl, Anweisung, Ordnung, Handlungsregeln

Due Diligence

Ist bekannt als ‚Sorgfaltspflicht‘.

Bezeichnet die ‚gebotene Sorgfalt‘ beim Kauf oder Verkauf von Unternehmen oder Immobilien.

Die ‚Due Diligence‘ Prüfungen analysieren Stärken und Schwäche des Objekts sowie die Risiken des Kaufs bezw. Verkaufs

Echtheit

Die Echtheit ist der Grad der Übereinstimmung zwischen einer Tatsache und deren Darstellung. Die Darstellung ist umso echter, je genauer sie die Tatsache widerspiegelt. Bei Gegenständen bezeichnet die Echtheit die Übereinstimmung zwischen Original und Kopie.

Empathie

Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden.
Zur Empathie wird auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl
Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung – je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sie auch die Gefühle anderer deuten.

Erfolg

Erfolg ist die Bezeichnung für das Erreichen eines gesetzten Zieles.

Führungsgrundsätze

Führungsgrundsätze sind generelle Verhaltensrichtlinien für das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen in Unternehmungen. Sie schaffen eine einheitliche Grundlage für das unternehmensweit gewünschte Führungsverhalten (Normierung der Führungsbeziehungen).

Die einzelnen Grundsätze betreffen Zielsetzung, Delegation und Information; Kommunikation und Kooperation; Kontrolle und Mitarbeiterbeurteilung; Partizipation und Motivation, sowie Mitarbeiterförderung.

Im Einzelnen haben Führungsgrundsätze eine

  1. Steuerungsfunktion
  2. Standardisierungsfunktion
  3. Entlastungsfunktion
  4. Orientierungsfunktion
  5. Vorbildfunktion
  6. Harmonisierungsfunktion
  7. Legitimationsfunktion
  8. Public Relations-Funktion

Die Führungsgrundsätze müssen dem Unternehmensleitbild entsprechen.

Humane Prioritäten/Humanismus

Humanismus ist eine seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für eine gemeinsame optimistische Einschätzung der Fähigkeit der Menschheit, zu einer besseren Existenzform zu finden.

Identität

Identität geht davon aus, dass sich die Person mit etwas identifiziert. Dazu gehört es, Merkmale einer bestehenden Gruppenidentität als eigene Wesensmerkmale anzunehmen und zugleich eigene persönliche Merkmale auszubilden. Die Zuschreibung der Identität hängt davon ab, nach welchen Werten sich das eigene Naturell in seinem Leben/Arbeit ausrichtet.

Innovation

Eine Idee wird zur Innovation, wenn sie sich als Handlung oder Gegenstand für sich selbst oder andere bewährt hat.

Kreativität

Kreativität ist, wenn die Handlung oder ein Gegenstand neu erschaffen wird und dem Betrachter oder Benutzer nützt oder ihn in den Bann zieht.

Liebe/Nächstenliebe

Als Nächstenliebe wird ein helfendes Handeln für andere Menschen bezeichnet. «Liebe» beinhaltet hier jede dem Wohl des Mitmenschen zugewandte aktive, uneigennützige Gefühls-, Willens- und Tathandlung, nicht unbedingt eine emotionale Sympathie. Der «Nächste» kann jeder Mensch in einer konkreten Notlage sein, der einem begegnet.

Leitbild

Ein Leitbild ist ein verbindlicher Rahmen, in dem sich alle Mitarbeiter einer Organisation – einschliesslich der Führenden – bewegen sollen, um zu einer sinnvollen gemeinsamen Ausrichtung zu kommen. Ein Leitbild beschreibt das wertebasierte Denken und Handeln als Fundament der Unternehmenskultur. Es leitet sich aus
der Vision und der Strategie ab. Das Leitbild konkretisiert und institutionalisiert Sinn und Zweck der Unternehmung.

Menschenbild

Menschenbild ist ein Begriff für die Vorstellung, die jemand vom Wesen des Menschen hat. So gibt es unter anderem ein christliches, buddhistisches, humanistisches oder ein darwinistisches Menschenbild.
(Das eigene Menschenbild gilt häufig als so selbstverständlich, dass es kaum in Frage gestellt oder mit anderen Sichtweisen verglichen wird.)

Mission

Die Mission ist ein Statement, ein Bekenntnis zu bestimmten Werten und Zielen, welche die Vision konkretisieren. Sie geht über rein wirtschaftliche Ziele hinaus. „Mission“ kann Auftrag, Botschaft, Berufung und/oder Lebensaufgabe der Unternehmung bedeuten. Die Mission eines Unternehmens ist der Grund für die Existenz des Unternehmens.

Nutzen

Unter Nutzen versteht man in der Wirtschaftswissenschaft das Maß an Bedürfnisbefriedigung, das den Wirtschaftssubjekten aus dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen entsteht.

Prämissen

Prämissen sind Grundannahmen, Voraussetzungen die einen Schluss zulassen.

Unternehmens-Strategie

Diese Strategie ist der Plan einer Unternehmung mit dem Ziel, die Mission/Vision zu erreichen. Sie hat die Absicht, den Geschäftserfolg zu gewährleisten.

Rituale

Rituale helfen Werte im sozialen Beisammensein besser zu verstehen. Sie unterstützen Regeln besser einzuhalten. Rituale sind symbolische, szenisch/gestische Handlungen, die Kontakt schaffen und halten. Rituale sind wertvolle Helfer im Alltag, denn sie:

  • Geben Halt und Geborgenheit
  • Setzen Regeln und Grenzen
  • Fördern die Selbständigkeit
  • Reduzieren Ängste
  • Erleichtern das Lernen und die Konzentration

Taktik

Taktik beinhaltet die spezifischen Handlungen, Handlungssequenzen, Prozessabläufe oder Pläne, die gebraucht werden, um ein Ziel zu erreichen (z.B. die Ziele der Geschäftsstrategie, der Unternehmensentwicklung und der Unternehmeskultur).

Unternehmenskultur

Unternehmenskultur zeigt sich in der Art und Weise, wie Geschäftsziele verfolgt werden und wie miteinander umgegangen wird. Somit ist die Unternehmenskultur das gesamte gewachsene Meinungs-, Norm- und Wertegefüge.

Vertrauen

Ohne Vertrauen funktioniert unser Zusammenleben nicht. Vertrauen ist ein Gefühl, das Bindungen stärkt und Einigkeit schafft. Vertrauen ist der Wille, sich verletzlich zu zeigen. Dieser einfache Satz umfasst mehrere Vertrauensdimensionen:

  1. Vertrauen entsteht in Situationen, in denen der Vertrauende (der Vertrauensgeber) mehr verlieren als gewinnen kann – er riskiert einen Schaden bzw. eine Verletzung.
  2. Vertrauen manifestiert sich in Handlungen, die die eigene Verletzlichkeit erhöhen. Man liefert sich dem Vertrauensnehmer aus und setzt zum Vertrauenssprung an.
  3. Der Grund, warum man sich ausliefert, ist die positive Erwartung, dass der Vertrauensnehmer die Situation nicht zum Schaden des Vertrauensgebers verwendet.

Vision

Die Vision ist ein Ziel und beinhaltet eine inspirierende Aussage, in welche Richtung sich die Organisation zu entwickeln beabsichtigt. Sie mobilisiert die Energie, den Enthusiasmus und das Selbstwertgefühl jedes Mitarbeiters und stellt damit den Sinn her.

Wahrheit

Der Begriff der Wahrheit wird in verschiedenen Zusammenhängen gebraucht und unterschiedlich gefasst. Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt, einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet. Im Weiteren wird unter «Wahrheit» auch die Übereinstimmung einer Äußerung mit einer Absicht oder einem bestimmten Sinn beziehungsweise einer normativ als richtig ausgezeichneten Auffassung oder mit den eigenen Erkenntnissen, Erfahrungen und Überzeugungen verstanden.

Werte

Ein Wert existiert so lange, wie es jemanden gibt, der ihm den Wert verleiht. Deshalb ist ein Wert immer mit einem persönlichen Gefühl verbunden. Daraus kann Verhalten resultieren.

Wirklichkeit

Die Wirklichkeit ist der Bereich dessen, was als Gegebenheit, Erscheinung wahrnehmbar, erfahrbar ist.